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K O N F I G U R A T O R P L A N U N G & F E R T I G U N G B E T R I E B KÜNSTLICHEINTELLIGENZ EVALUATION VERNETZUNG

BETRIEB

Energetische Modernisierung & Intelligente Gebäude

Die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden ist ein Schlüsselfaktor für die nachhaltige Zukunft des Bausektors. Ressourceneffizienz, Energieeinsparungen und ein zukunftsweisendes Nachhaltigkeitskonzept stehen dabei im Mittelpunkt. Ziel ist es, den Energieverbrauch erheblich zu reduzieren, natürliche Ressourcen zu schonen und gleichzeitig das Wohlbefinden zu steigern.

Ein wichtiger Baustein ist der Einsatz ressourceneffizienter Technologien. Intelligente Steuerungssysteme, sogenannte SMART -Lösungen, optimieren den Energieverbrauch, indem sie Heizung, Kühlung, Beleuchtung und Lüftung bedarfsgerecht anpassen. Dadurch werden unnötige Energieverluste minimiert. Ergänzend sorgen hochwertige Dämmmaterialien und moderne Fenster dafür, dass Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert werden. Die ganzheitlichen Konzepte für nachhaltige Modernisierung denken über Energieeinsparungen hinaus. Sie berücksichtigen die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes – von der Auswahl langlebiger und ressourcenschonender Materialien bis hin zur Planung einer einfachen Nachrüstung zukünftiger Technologien.

Plus Energie Schule, Rostock

Das Projekt Plus Energieschule ist ein Pilotbauprojekt zur energetischen Sanierung eines Schulgebäudes aus dem Programm EnEff: Schule. Ziel des Demonstrationsbauvorhabens war es, durch die aktive und passive Nutzung erneuerbarer Energien eine maximale Reduzierung des Energieverbrauchs zu erreichen. Dabei sollen nicht nur die äußere und innere Struktur und Form des Gebäudes verbessert, sondern auch das Nutzungspotenzial des Schulsystems erweitert werden. Das Ergebnis formuliert diesen ganzheitlichen Ansatz zur Planungsqualität auf energetischer, architektonischer und nutzungsspezifischer Ebene.

+ Energieoptimierung

Optimierung des Klima- und Energiekonzeptes unter Einbeziehung eines Innovationen-Lösungsansatzes

+ Architektonische Verbesserung

Sinnvolle Gestaltung der neuen Außenhülle unter Einbeziehung der bestehenden Außenbauteile

+ Multifunktionale Nutzungserweiterung

Vereinfachung der Gebäudeform durch die Reduzierung der Gebäudehülle bei gleichzeitiger Schaffung zusätzlicher Aufenthalts-, Kommunikations- und Bewegungsflächen.

Kita „Plappersnut” & „Sonnenschein”

Die Kindertagesstätten wurden in siebzigen Jahren als Gebäuden in Plattenbauweise Typ KK/KG 80/180 errichtet. Die baulich interessante Grundrissorganisation dieser Gebäude ermöglicht die 2-seitige Belichtung und Belüftung der Gruppenräume sowie eine wirtschaftliche Grundstruktur. Aus diesem Grund wird am Betrieb dieser Gebäude trotz großer Baumängel festgehalten und nach sinnvollen sowie kostengünstigen Sanierungskonzepten gesucht.

Das Sanierungsprojekt des Kindergarten „Plappersnut“ ist ein Modellprojekt im Programm „Energetische Gebäudesanierung“, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ins Leben gerufen wurde. Die Ausrichtung der Hauptachse ist Ost-West. Das Hauptthema war der hohe Energiebedarf für die Beheizung der Flure des Bestandsgebäudes. Die Flure wurden abgerissen und die Gemeinschaftsräume dazwischen mit einer Foliendachkonstruktion überdacht. Dadurch entstand ein kompakteres Gebäude mit einem optimierten A/V-Verhältnis. Das unbeheizte Atrium dient als Pufferzone und bietet neue Bewegungsmöglichkeiten und Raumerlebnisse für Kinder. Im Gebäude verwendete Technologien sind eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine Wärmepumpe und Solarthermiekollektoren zur Wärmeerzeugung. Für die Südfassade wurden PV-Anlagen zur Stromerzeugung und Verschattung konzipiert. Bewegungssensoren für die Beleuchtung helfen zusätzlich Energie zu sparen. Durch cleveres und sinnvolles Gebäudedesign in Verbindung mit neuer Technik konnte der Energieverbrauch im ersten Jahr nach dem Umbau um 65% gesenkt werden. Die Kosten für die Sanierung betrugen dank smarter Bauweise nur 531 € / m² NGF und 120 € / m³ NRV. Auch die Krankheitsquote nach dem Umbau sank stark von 10% auf 4% bei den Mitarbeitern und von 11% auf 6% bei den Kindern.

Anders als bei „Plappersnut“, ist die Ausrichtung der Hauptachse der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ Nord-Süd. Bei kompakter Bauweise konnten hohe Energieeinsparungen durch Konstruktion, Betrieb und Ressourcenverbrauch erzielt werden. Dies wurde mit drei Maßnahmen erreicht:

1. Änderung der Grundrissanordnung zur Verbesserung des Verhältnisses von Volumen zu Hülle (A/V-Verhältnis)

Durch den teilweisen Abbruch und Rückbau der zwischen den beiden Hauptgebäuden errichteten Verbindung und durch eine Überdachung des gesamten Hofes entsteht eine unbeheizte Zwischenzone, die als thermische Pufferzone funktioniert. Dieser neu gewonnene, wettergeschützte Außenbereich wird als Spielbereich genutzt.

2. Qualitätsänderungen von bauphysikalischen Bauteilen

Die direkte Dämmung vorhandener Außenflächen wie Wände, Dächer und Sockelleisten reduziert den vorhandenen Wärmeübergang. Die Südfassade ist ein wichtiger Kollektor hoher Solarenergiegewinne. Der Norden des Gebäudes wird durch einen hoch gedämmten Mehrzweckbereich ergänzt, der die Transmissionswärmeverluste weitestgehend reduziert.

3. Technologiewandel - sparsamer und rationeller Einsatz technischer Geräte

Das Gebäude nutzt Sonnenenergie durch Sonnenkollektoren an der Südfassade und dachintegrierte Photovoltaik.

Mit den vorgeschlagenen technischen Zusatzmaßnahmen und der neu gestalteten Gebäudehülle war es möglich, die Bestandsgebäude bei gleichzeitiger Reduzierung des Energieverbrauchs auf unter 30% aufzuwerten sowie eine wirksame Klimaschutzmaßnahme durch Reduzierung der CO₂-Emissionen, um mehr als 80% zu schaffen. Intelligentes Design reduzierte die Gesamtkosten für die Renovierung auf 471 € / m² NGF.

Umweltgerechte Bühne Wismar

Sanierung und Weiterentwicklung eines Veranstaltungsgebäudes auf dem Hochschulcampus Wismar zum Passivhausstandard

Aufbauend auf den intensiven Untersuchungen des Campusgeländes der Hochschule Wismar zur umweltgerechten Weiterentwicklung innerhalb eines vorangegangenen DBU-Forschungsprojektes, ergab sich im Rahmen der Überlegungen zur besseren Auslastung und zur Reduzierung der Flächen und durch Abstimmung mit der Hansestadt Wismar die Möglichkeit zur Doppelnutzung des ursprünglich zum Abriss vorgesehenen Gebäudebestandes des Theaters, um so Ressourcen für einen Neubau zu sparen. Die Größe des vorhandenen Theaters war für die Hansestadt Wismar völlig ausreichend. Der Standort auf dem Campusgelände der Hochschule hat viele Vorteile gegenüber anderen Orten, die für einen Neubau infrage kamen. In naher Zukunft war aus finanziellen Gründen ein Neubau zudem nicht mehr zu realisieren.

Der bauliche Zustand des Theaterkomplexes erforderte jedoch dringend bauliche Maßnahmen. Vorangegangene Untersuchungen haben gezeigt, dass es möglich ist, mit wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln und geringem baulichen Aufwand einen Umbau durchzuführen, der wesentlich kostengünstiger, umweltschonender und energiesparender als ein Neubau in vergleichbarer Größe ist. Schwerpunkt der Planung war, unter Einbeziehung des Bestandes, durch Wiederverwertung einzelner Bauteile und die Ergänzung mit umweltgerecht geplanten neuen Bauteilen um das bestehende Kerngebäude herum ein „neues“ kompaktes Gebäude zu entwickeln, das weniger Energie benötigt (verbessertes A/V-Verhältnis), kurze Wege hat und dem Gebäude durch die neuen Bauteile ein neues Erscheinungsbild gibt. Der Gebäudebestand sollte nachhaltig saniert, der Energieverbrauch so weit wie möglich reduziert werden. 

Im Rahmen der Durchführung wurden mögliche Maßnahmen anhand verschiedener Berechnungen und Messungen untersucht, aufgezeigt und optimiert. Nach der Gebäudefertigstellung wurde das Monitoring anhand des vorhandenen Messkonzepts durchgeführt und ausgewertet sowie Optimierungsvorschläge für den Gebäudebetrieb formuliert.

Eigene Darstellung, Elemente aus Freepik

Leitfaden Smart Hotel

Die Bezeichnung „SMART“ hat sich zu einem der zentralen Schlüsselwörter der Digitalisierung entwickelt. Gerade für kleine sowie mittelständische Unternehmen kann diese zu einer Herausforderung werden, denn die Digitalisierung hat die berufliche Situation eines Hoteliers verändert. Online-Marketing und -Vertrieb, Revenue Management, Online Feedbacks, Social Media, eine möglichst nachhaltige Betriebsführung - dies sind nur einige der Aspekte, die es erschweren können, als Hotelier den schnellen Entwicklungen Stand zu halten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Auf diese Grundlage und aus Unternehmensgesprächen sowie Recherchen hat die Hochschule Wismar einen Leitfaden entwickelt. Dieser soll Hoteliers durch ein 3-Stufen-System (SMART, SMART plus und all SMART) dabei unterstützen, den Stand der Digitalisierung des eigenen Hotels einschätzen zu können, die Potenziale neuer Technologien kennenzulernen und einen Überblick über den Markt sowie dessen Möglichkeiten zu bekommen - individuell abgestimmt auf das eigene Hotelkonzept.

Hotelbetrieb

Haffhus | Hotel & Spa ****

Von autarker Energieversorgung zu KI‐gestützten Hotelprozessen

Das familiengeführte Hotel & Ferienanlage Haffhus in Ueckermünde am Stettiner Haff nutzt Digitalisierung zu seinem Vorteil. Neben vielen Werkzeugen für Gäste, wie ein virtueller Rundgang, ein digitaler Check-in, ein interaktives Informationsdisplay sowie digitale Gästemappen mit Möglichkeit der Sprachsteuerung, wird durch ein smartes Energie- und Lastspitzenmanagement und eine intelligente Raumsteuerung die Energieeffizienz und Kosteneinsparung im Hotelbetrieb gesteigert. Der gesamte Hotel- und Wellnessbetrieb wird ausschließlich durch die eigene, regenerative Energieerzeugung betrieben. Das Ganze funktioniert als ein internes Smart-Netz – über eine Energie-App erfahren die Mitarbeiter/innen beispielsweise, wie der Stromstand im internen Netz ist – und ob es der richtige Zeitpunkt ist, die Waschmaschinen anzuschalten. Zudem wird die Nachhaltigkeit durch das Einbeziehen der Gäste in die Energie- und Emissionseinsparungen, regenerativer Energieerzeugung, nachhaltiger Mobilität, mit E-Bikes, Lastenräder und kostenlosen Ladestationen für Elektrofahrzeuge optimiert. Weiterhin erleichtert der Einsatz Künstlicher Intelligenz mithilfe von einer zentralen KI-basierten Plattform sowie Chat- und Sprachbots die Kommunikation, Arbeitsprozesse, Problemlösungen und Sicherheit im Betrieb. In Zukunft soll KI auch, durch Prognosen und Vorschläge, die auf den vorhandenen Energie- und Wetterdaten basieren, bei der Energieeinsparung helfen.

Für die umfassenden und innovativen Lösungen und das richtungsweisende Projekt wurde das Haffhus mit dem Award Firmenenergie 2019 von Unternehmens-Grün e.V., gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, ausgezeichnet. Die Energieeffizienz und Kosteneinsparung im Betrieb sind aber nur ein Teil der Firmenphilosophie. Das Haffhus setzt zudem gänzlich auf Nachhaltigkeit und wurde mit 5 Sternen des GreenSign für Nachhaltigkeit zertifiziert.

Veränderte Darstellung, Grundlage Freepik

E-Learning-Kurse auf der LEA-Plattform

Gebäude im Gesundheitstourismus: Gesund. Nachhaltig. Digital.

Denken wir an einen gesunden Ort, ist das oft gar kein Raum in einem Gebäude. Eher wandern wir in Gedanken durch grüne Felder und an blauen Seen vorbei - so wie wir sie in Mecklenburg-Vorpommern oft vorfinden.

Aber was heißt es, wenn wir in erster Linie an die Natur und nicht an einen gebauten Raum denken? Es bedeutet, dass wir dem Aspekt der Gesundheit in unserer gebauten Umwelt bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, obwohl wir 80 bis 90 % unserer Zeit in Innenräumen verbringen. Die Gestaltung der Innenräume hat also einen großen Einfluss auf uns und unsere Gesundheit. Gebäude sind unsere Schutzhülle. Sie sollten ein behagliches Raumklima haben. Gebäude als baulich gesunde Orte zu gestalten, sollte daher unsere Pflicht sein.

Sehen wir das Hotel als Ort der Genesung, sollte es auch als ein Ort verstanden werden, an dem die Gesundheit im Vordergrund steht. Wie also sieht der „gesunde“ Ort aus? Und wie können digitale Hilfsmittel in diesem Zusammenhang dabei helfen, ein gesundes Raumklima zu schaffen und zu sichern?

Wir laden Sie ein, an unserem Einführungskurs zum Thema „Gebäude im Gesundheitstourismus: Gesund. Nachhaltig. Digital“ teilzunehmen, um einen Überblick über die wichtigsten Faktoren des „gesünderen Bauens“ zu gewinnen.

Lernziele

- Einführung in die Thematik „gesundes“ Gebäude im Tourismus

- Vorstellung der Beispiele digitaler Hilfsmittel für ein gesundes Raumklima

- Neue Impulse und Ideen für die Digitalisierung des eigenen Betriebes